Als Josef Reding vor fünf Jahren am 10. Januar 2020 verstarb, war die öffentliche Anteilnahme deutlich spürbar. In den führenden deutschen Tageszeitungen erschienen Nachrufe, die durch einen auffallend persönlichen Ton geprägt waren. Redings Werke waren zu diesem Zeitpunkt fast ausschließlich antiquarisch erhältlich, doch sowohl seine Themen als auch seine Person blieben den Journalist:innen offenbar präsent. Sie würdigten einen engagierten Schriftsteller, der sich vor allem durch seine zahlreichen Beiträge in Zeitschriften, Zeitungen und Schulbüchern einen festen Platz im kollektiven Gedächtnis der Bundesrepublik gesichert hatte. Redings Werke griffen stets gesellschaftlich brisante Themen auf, und sein politischer Spürsinn nahm spätere Warnungen vorweg. Der Dortmunder Autor war Erzähler, Lehrer und Mahner zugleich, der sich immer wieder aktiv in die Debatten der Nachkriegszeit einbrachte – seine Kurzgeschichten wurden weit über das Ruhrgebiet hinaus gelesen und galten vielen als moralischer Kompass. Wie sich an der hier veröffentlichten Trauerkarte der Familie Reding ablesen lässt, hinterließ Josef Reding nicht nur als Schriftsteller und Aktivist, sondern auch als Privatperson einen bleibenden Eindruck.